„Unterschätzen Sie nie die heilende Kraft von Humor!“

Dr. Eckart von Hirschhausen begeistert als Ehrengast und Festredner die rund 250 Gäste der Hohensteiner Tafelrunde

„Wir haben erstmals in der Geschichte der Hohensteiner Tafelrunde 250 Gäste und sind ausverkauft!“, begrüßte ein hocherfreuter Ulrich Heinemann, Vorsitzender der Wittener Universitätsgesellschaft, die zahlreich erschienen Gäste, und sorgte damit für einen ersten Lacher an diesem unterhaltsamen Abend, sagte er das doch in einem ähnlichen Tonfall, in dem der Stadionsprecher Norbert Dickel im Dortmunder Signal Iduna Park Stadion immer stolz verkündet: „Wir haben 81.360 Gäste und sind ausverkauft!“

Der Grund für diese große Nachfrage ist schnell gefunden: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Dr. Eckart von Hirschhausen für unsere 19. Hohensteiner Tafelrunde einen ganz besonderen Ehrengast und Festredner gewinnen konnten“, erklärte Heinemann den Besucherrekord. Schließlich ist der studierte Mediziner und Wissenschaftsjournalist als medizinischer Kabarettist, als Moderator der beiden ARD-Wissensshows „Frag doch mal die Maus“ und „Hirschhausens Quiz des Menschen“ sowie als Schriftsteller und Autor von Bestsellern wie „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“, „Mein Glück kommt selten allein“, „Wohin die Liebe geht, wenn sie durch den Magen durch ist“ oder wie zuletzt „Wunder wirken Wunder“ deutschlandweit erfolgreich, bekannt und geschätzt. Mit der 2008 gegründeten Stiftung HUMOR HILFT HEILEN, die mit „HaHaHa abgekürzt wird“, wie Hirschhausen schmunzelnd erläutert, setzt er sich unter dem Motto „Lachen ist die beste Medizin“ in Krankenhäusern dafür ein, dass sich nicht nur gesunde Menschen kranklachen, sondern auch kranke Menschen wieder gesundlachen können. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung auch Forschungs- und Schulprojekte.

In seinem Festvortrag mit dem Titel „Wie viel Humor braucht die Medizin?“ ging es darum zu zeigen, wie die sogenannte Positive Psychologie das Gesundheitswesen verändert und welchen Einfluss eine positive Haltung auf die eigene Gesundheit haben kann. Hirschhausen startete seine Ausführungen mit einer Anekdote, in der ein Mann in einem Steakhouse an einem zu großen und zu gierig verschluckten Stück Fleisch zu ersticken droht und nur durch das schnelle Eingreifen eines Kellners vor dem Ersticken gerettet wird. Auf die Frage, was er ihm schuldig sei, lehnt der junge Mann zunächst ab, macht ihm dann aber den Vorschlag, ihm nur die Hälfte von dem zu geben, was er bereit gewesen sei zu zahlen, als das Stück Fleisch noch in seinem Hals steckte. „Was uns Gesundheit wert ist, hängt ganz entscheidend davon ab, in welcher Situation wir uns befinden“, resümierte Hirschhausen und warnte davor, Gesundheit nur als ökonomischen Faktor und als einen normalen Markt zu betrachten.

„Wir haben den Kern der Medizin in den letzten Jahren verloren und verraten“, mahnte Hirschhausen, kritisierte, dass in den eingeführten Fallpauschalen Empathie der Ärzte nicht berücksichtigt worden sei und lobte gleichzeitig die Universität Witten/Herdecke als einen der wenigen Orte, wo der Kern wiederentdeckt und bewahrt worden sei und von wo aus viele innovative Ideen zu Verbesserungen in der Versorgung geführt hätten: „Witten ist ein Ort, wo Medizin, Zahnmedizin, Pflegewissenschaft und Psychologie gemeinsam hochgehalten werden und wo kapiert wird, dass es zwischen diesen Bereichen viele Querverbindungen und Bezüge gibt“, lobte Hirschhausen die besondere, interprofessionell angelegte Wittener Ausbildung.

„Unterschätzen Sie nie die heilende Kraft von Humor“, schloss Hirschhausen seinen humorvollen, anregungsreichen und durch verbindendes, herzliches Lachen häufig unterbrochenen Vortrag. Und wenn es denn stimmt, dass Humor heilen hilft, sollten alle Gäste der Hohensteiner Tafelrunde nicht nur besser gelaunt, sondern auch deutlich gesünder nach Hause gegangen sein.